Gibt es den perfekten Job? Karrierezweifel und neue Wege

Manchmal denke ich, ich hätte doch etwas anderes werden sollen …

Jeder kennt sie – diese Tage, an denen einfach nichts läuft. Gestern hatte ein guter Freund so einen Tag. Er ist Geschäftsführer eines angesehenen Mittelständlers, aber gerade hatte er genug: Bürokratie, Fachkräftemangel, Digitalisierung, KI, geopolitische Unsicherheiten – die Liste der Herausforderungen wird länger, die Zahl der verlässlichen Mitarbeitenden kürzer.

„Ich hätte doch auf meine Mutter hören und Arzt werden sollen“, meinte er seufzend.

„Na ja“, sagte ich, „Ärzte haben es heute auch nicht leicht. Kassenpatienten bringen kaum noch Geld.“

„Stimmt“, erwiderte er. „Dann vielleicht Anwalt?“

Ich lachte: „Definitiv die bessere Wahl. Anwälte verdienen immer – in guten wie in schlechten Zeiten.“

„Schon“, meinte er, „aber das gilt vielleicht für die großen Kanzleien. Einzelanwälte kämpfen auch.“

Dann kam seine ultimative Lösung: „Im nächsten Leben werde ich Hausmann.“ Er lachte. „Ich liebe meine Kinder, und es gibt genug Frauen, die arbeiten wollen. Perfekte Lösung, oder?“

Ob das wirklich so einfach ist? Fraglich. Aber ich verstehe ihn.

Ich persönlich? Ich liebe meinen Job. Wirklich. 80 % der Zeit.

Aber dann gibt es diese 20 %, in denen ich mich frage, ob ich nicht doch Sängerin hätte werden sollen.

Oder vielleicht ein eigenes Restaurant? Ein Ort mit gutem Essen, guter Stimmung – und Gästen, die wegen des Erlebnisses kommen, nicht nur wegen der Speisekarte.

Und wenn’s richtig gut läuft, bringt der erste Gast direkt einen „Geheimtipp“-Artikel in der New York Times – und ich brauche eine Warteliste bis 2027.

Wie sieht’s bei Ihnen aus?

Lieben Sie auch Ihren Job – oder haben Sie manchmal Tage, an denen Sie heimlich über einen Exit-Plan nachdenken?

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